Grippe-Saison - GP Medical Center Westend

Was ist eigentlich eine Grippe?

Obwohl umgangssprachlich sehr häufig von Grippe gesprochen wird, ist es in den meisten Fällen nur ein harmloser Infekt, der mit Schnupfen und einer leichten Entzündung der oberen Atemwege einhergeht. Normalerweise heilt solch ein Infekt schnell wieder aus. Häufig muss man außer einer symptomorientierten Therapie (Trinken, Schleimlöser, Fieber senken) nicht viel machen.

Eine Grippe hingegen wird durch ein spezielles Virus hervorgerufen – nämlich das Influenza-Virus. Im wesentlichen wird das Influenza-Virus durch eine sogenannte Tröpcheninfektion weitergegeben. Der klassische Weg hierbei ist das Niesen oder Husten einer erkrankten Person, bei der die Viren mit den Tröpfchen bis zu 2 Meter weit fliegen können. Aber auch durch Anhaften auf Oberflächen lässt sich das Virus verbreiten, weshalb Hygienemaßnahmen eine besondere Bedeutung beigemessen wird.

Wann wird eine Grippe gefährlich?

Das Gefährliche an einer Grippe sind nur in seltenen Fällen die Viren selbst, nämlich dann, wenn es zu einer sogenannten Influenza-Pneumonie kommt, also einer Lungenentzündung, die durch die Viren selbst hervorgerufen wird. Insbesondere bei abwehrgeschwächten Patienten kann diese Erkrankung innerhalb weniger Stunden bis Tage zum Tode führen.

In den meisten Fällen kommt es durch eine von den Viren hervorgerufene Abwehrschwäche zu einem zweiten Infekt, der durch Bakterien hervorgerufen wird. Hierbei spricht man dann von einer bakteriellen Superinfektion, die sich im weiteren Verlauf zu einer klassischen Lungenentzündung entwickeln kann

Die wesentlichen Gründe für die Gefährlichkeit der Viren liegen zum einen in der Oberfläche oder der sogenannten Hülle der Influenza-Viren, die sich schnell verändern kann, weshalb es für unser Immunsystem schwierig ist, sich auf dieses Virus einzustellen. Zum anderen hat das Virus die Eigenschaft hoch ansteckend zu sein und das Abwehrsystem unseres Körpers zu schwächen.

Wann muss eine Grippe behandelt werden?

Das Grippe-Virus selbst zu behandeln macht nur innerhalb der ersten 24-48h ab Beginn der Symptome Sinn oder bei der seltenen Influenza-Pneumonie. Ein bekanntes Medikament hierfür ist das “Tamiflu”, welches die Vermehrung der Viren hemmt aber nicht abtöten kann – dies muss das Immunsystem des Körpers selbst übernehmen.

Ansonsten behandelt man bei Bedarf die bakterielle Superinfektion mit einem Antibiotikum – in allen anderen Fällen reicht normalerweise eine rein symptomatische Therapie.

Warum muss jedes Jahr neu geimpft werden?

Das liegt wie weiter oben schon beschrieben in der Fähigkeit des Virus seine Hülle zu verändern. Es liegen also immer wieder verschiedene “Stämme” vor und man kann im Vorhinein nur mutmaßen, welche Stämme für die neue Saison die Grippe auslösen. Das ist auch der Grund, weshalb die Impfung nicht erfolgreich sein muss, da man sich schlicht und einfach bei den Stämmen verschätzt hat.

Nicht zu unterschätzen ist eine Mutation des Virus – hierfür gibt es nämlich im Vorhinein keinen Schutz. Hier kann es dann zu einer Pandemie kommen, wie zuletzt in den Jahren 1918 – 1920, die nach neuesten Schätzungen fast 50 Millionen Menschenleben forderte.

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